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Archetypen

Commedia dell´Arte

Arlecchino

Arlecchino ist sehr flexibel, immer in Bewegung oder in unwahrscheinlichen Posen schlafend. Sein Becken zieht häufiger nach hinten, er bewegt ständig seine Beine. Die gelenkigen Knie erlauben ihm zu springen und in jede Richtung zu rennen.
Immer neugierig, streckt er seinen Kopf nach vorne, ein Fuß ist mit der Ferse unten, die Fußspitze zeigt nach oben, um wie eine Bremse jede Arbeit zu vermeiden. Anders als ein Kampfkunstmeister kommt Arlecchino mit maximaler Mühe zu minimalen Ergebnissen! Ein Meister der Energieverschwendung.

Pantalone

Sein ganzer Körper versucht sich in die Länge zu ziehen und in diesem Versuch wird seine Haltung steif. In Wirklichkeit führt diese gewünschte Verlängerung zu einem Aushöhlen des Oberkörpers. Sein Becken ist nach unten und nach vorne gezogen, als ob ein sehr schweres Gewicht  – sein Genitalbereich – ihn unwiderstehlich nach unten ziehen würde, aber seine Lust ihn aktiv nach vorne und oben tragen würde…. Er lebt in extremer Spannung und Spaltung, was ihn sehr unflexibel macht. Lust auf Leben und Liebe einerseits, andererseits sich fest halten wollen an seinen Gütern.

Dottore

Süchtig ist der Dottore, süchtig nach Essen, Trinken, ständiger Bestätigung und Raum. Um seine innere Leere zu verstecken, zeigt er sich arrogant und überheblich. Er hat eigentlich nichts zu sagen, tut aber so, als ob er alles wüsste.
Der Dottore ist nicht nur rund, er ist auch unheimlich dick und schwer! Einer seiner Namen – schon eine Körperbeschreibung und Qualität – ist Balanzone von „ballonzolare“, der „Herumhopsende“! Um sein eigenes Gewicht zu tragen, muss der Dottore einen breiten Stand haben, er dehnt sich in alle Richtungen aus wie ein Luftballon. Seine Selbstüberzeugung drückt sich in „Aufgeblasensein“ aus.

Capitano

Capitanos Brustkorb ist nicht nur lang gezogen, sondern auch stolz geschwellt. Da er stets bereit ist, sich zu verteidigen, dreht sich sein Oberkörper ständig nach links und nach unten, als ob er gleich sein Schwert ergreifen würde. Seine Schultern sind bis zu den Ohren hochgezogen, um seine angeblichen Muskeln zu zeigen. Seine Augen sind immer in Bewegung, um neue Gefahren zu entdecken oder einfach neue Verehrerinnen zu suchen. Er läuft herum, um sich zu zeigen, mit extrem gestreckten Beinen, immer wie auf einer Parade, laut schlägt er seine Fersen zusammen, ab und zu verletzt er sich dabei.

Colombina

Rund ist ihre Brust und ihr Hintern, die Hüfte! Sie spielt mit jedem Körperteil wie in einem Versteckspiel. Damit sagt sie: „Nimm!“, meint aber „doch nicht. Schauen, aber nicht anfassen!“ Sie ist Meisterin in der Isolierung von Körperteilen, sie kann sogar jede Brust und Pobacke einzeln bewegen. 

Amorosi

Die Amorosi streben nach oben. Ihre Liebe ist kein profaner Trieb, sondern ein reines Gefühl, das sie nach oben zieht, sie möchten sich von ihren Unterkörpern entfernen. Sie sind nach oben gezogen: leicht im Brustkorb und in den Armen. Die Hände bewegen sich wie Schmetterlinge und Blumen hin und her.

Drei Minuten Archetypen der Commedia dell’Arte

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